Wie funktioniert die Interpolation?

Gute Frage! Wenn eine Maschine nur „voll“ oder „leer“ meldet, muss SimpleClicks den Tonerstatus interpolieren, um eine sinnvolle Entscheidung über Bestellungen oder Wechsel zu treffen – insbesondere im Kontext der 60 %-Regel. 
Grundprinzip der Interpolation
Da die Maschine keine Zwischenwerte (z. B. 75 % oder 30 % Toner) liefert, schätzt SimpleClicks den aktuellen Verbrauch, indem es andere verfügbare Daten heranzieht und Zwischenzustände berechnet. Hier ist der wahrscheinliche Ablauf:
  1. Startpunkt: „Voll“
    • Wenn eine neue Kartusche eingesetzt wird, meldet die Maschine „voll“. SimpleClicks registriert diesen Zeitpunkt und kennt die erwartete Reichweite der Kartusche (z. B. 10.000 Seiten), entweder aus den VBM-Daten oder historischen Werten.
  2. Zählerstände als Basis
    • Der SimpleClicks-Agent fragt regelmäßig Betriebsdaten über SNMP ab, darunter die Anzahl gedruckter Seiten (Zählerstand). Das passiert unabhängig vom groben „voll/leer“-Signal der Maschine.
    • Beispiel: Nach 2.000 gedruckten Seiten weiß SimpleClicks, dass 20 % der Reichweite (bei 10.000 Seiten) verbraucht sind, auch wenn die Maschine noch „voll“ meldet.
  3. Interpolation des Tonerstands
    • SimpleClicks nutzt die gedruckten Seiten und die erwartete Reichweite, um den Tonerstand linear zu schätzen. Die Formel wäre:
      • Tonerstand (%) = (1 - (gedruckte Seiten / erwartete Reichweite)) × 100
      • Bei 2.000 von 10.000 Seiten: Tonerstand = (1 - 0,2) × 100 = 80 %.
    • Diese Schätzung läuft kontinuierlich, auch wenn die Maschine weiterhin „voll“ meldet.
  4. Übergang zu „Leer“
    • Irgendwann meldet die Maschine „leer“ – oft erst, wenn der Toner tatsächlich fast oder komplett aufgebraucht ist. SimpleClicks vergleicht dann den Zählerstand mit der Schätzung:
      • Wenn „leer“ bei 9.000 Seiten kommt, passt das zur Reichweite von 10.000 Seiten (90 % verbraucht).
      • Falls „leer“ früher oder später kommt, lernt SimpleClicks daraus für die Historie (siehe nächster Punkt).
  5. Historische Daten als Korrektur
    • SimpleClicks berücksichtigt „historisch gelernte Daten“ (wie du erwähnt hast). Wenn z. B. eine Kartusche gleichen Typs in der Vergangenheit bei 8.000 Seiten „leer“ meldete, anstatt bei 10.000, wird die erwartete Reichweite angepasst.
    • Die Interpolation wird dann auf diese angepasste Reichweite angewendet, z. B.:
      • Bei 2.000 von 8.000 Seiten: Tonerstand = (1 - 0,25) × 100 = 75 %.
  6. 60 %-Regel-Anwendung
    • Eine Bestellung wird unterdrückt, wenn der interpolierte Tonerstand zeigt, dass weniger als 60 % der Reichweite erreicht wurden. Beispiel:
      • Bei 10.000 Seiten Reichweite sind 60 % = 6.000 Seiten. Wenn erst 5.000 Seiten gedruckt wurden (50 %), bleibt die Bestellung blockiert, und das ServiceModul meldet dies.
Warum Interpolation nötig ist
Da die Maschine nur „voll“ oder „leer“ meldet, liefert sie keine präzisen Schwellenwerte (wie 50 % oder 20 %). SimpleClicks überbrückt diese Lücke mit:
  • Linearer Annähme: Der Tonerverbrauch wird gleichmäßig über die Seiten verteilt geschätzt.
  • SNMP-Daten: Gedruckte Seiten sind eine zuverlässige Messgröße.
  • Lernfähigkeit: Historische Abweichungen verfeinern die Schätzung.
Praxisbeispiel
  • Kartusche eingesetzt: Maschine meldet „voll“, Reichweite = 10.000 Seiten.
  • Nach 4.000 Seiten: Maschine sagt immer noch „voll“, aber Interpolation ergibt 60 % Toner (4.000 / 10.000 = 40 % verbraucht). Bestellung bleibt unterdrückt (< 60 %).
  • Bei 7.000 Seiten: Maschine meldet plötzlich „leer“. Interpolation zeigte vorher 30 % Toner (70 % verbraucht). Bestellung wäre jetzt erlaubt (> 60 %).
  • Historische Anpassung: Wenn „leer“ oft bei 7.000 Seiten kam, könnte SimpleClicks die Reichweite auf 7.000 korrigieren.
Fazit
Die Interpolation bei SimpleClicks kombiniert Zählerstände, erwartete Reichweite und historische Daten, um den Tonerstand zu schätzen, trotz der groben „voll/leer“-Meldung. Das macht das System flexibel und präzise genug für die Bestelllogik.

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VBM